RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 15.04.2012 00:27von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
"Ja, natürlich..." murmelte ich und schmunzelte leicht. "Aber mit sicherheit nicht, wenn wir weiter das Schokoladeneis essen, und bei der Wahl fällt mir die Entscheidung leicht... Schokoladeneis!"
Ich lächelte.
"Frauen an die Macht! Warscheinlich würden uns die anderen Länder alle auslachen und uns bombadieren und ich würde das Land predigen." grinste ich.
Dann seufzte ich.
"Und das kommt nicht dumm und verzweifelt rüber? Er hat für mich gewirkt, als wolle er mich einfach nur vergessen. Damit abschließen und sich die Richtige suchen. Glaubst du echt, er brauch da eine aufdringliche... Ex-Freundin?"

"Ich mag gar nicht an die Kalorien denken sonst verliert das Eis nur an Genuss.Ich muss sagen du hast eindeutig die richtige Entscheidung getroffen."lobte ich sie lachend und aß schön weiter.Dann wurde ich eben fett.Wenigstens war ich glücklich dabei.
"Genau.Es wird mal Zeit für eine Präsidentin.Und du machst einfach den Anfang.Na und dann nur weil sie deine Predigen nicht verstehen."meinte ich grinsend.Der Gedanke an Ash als Präsidentin war wirklich amüsant.
"Ganz und gar nicht.Er denkt eben das sei einfacher,aber ein schöner Abend würde euch sicherlich gut tun.Und falls es schief läuft schiebe es ruhig auf mich.Wenn du dich so bezeichnest,dann wird das nichts.Bezeichne dir immer noch als seine große Liebe."

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 15.04.2012 00:38von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
"Nein, ein schöner Abend macht es nur schwerer für uns beide. Wenn er nichts mehr von mir wissen will und sich dagegen sträubt und ich dann damit klar kommen muss." Ich schluckte und nahm noch einen Löffel.
"Und wenn ich das nicht bin? Ich meine, welche normale Frau lässt ihre große Liebe vor dem Altar stehen? Jeder normale Mensch wäre ihm in die Arme gerannt und hätte sich trösten lassen und ich Vollidiot lauf weg und tauche drei Monate später auf um ihm nochmal das Herz zu brechen... was bin ich eigentlich für ein Mensch?" ihre Worte wurden immer deutlicher und verzweifelter.
"Gott Sam, ich liebe ihn so sehr! Nath ist alles, was ich mir hätte wünschen können.
Und ich werf es weg, weil ich nicht nachdenke."

"Ach Süße."seufzte ich und nahm wie wieder in den Arm."Du darfst dich selbst nicht so runter machen.Denn solange du dir selbst nicht vergiebst,kann Nate dir auch nicht vergeben.Dass du weggerannt bist hatte doch nichts mit magelnder Liebe zu tun,sondern viel mehr damit,dass du etwas grausames erleben musstest.Es heißt doch immer,dass es Vergewaltigungsopfern schwer fällt sie jemand anzuvertrauen und wieso solltest du davon eine Ausnahme sein."erwiderte ich und hoffte,dass irgendwas bei ihr ankommen würde.
"Kannst du dir vorstellen jemals einen Mann so zu lieben wie Nate?Du musst mir die die Frage nicht beantworten,doch wenn die Antwort nein lautet,dann weißt du was du zu tun hast.Denn dann kannst du nicht wegen einer falschen Entscheidung dein ganzes Leben alleine verbringen,obwohl es jemand gibt,der dich glücklich machen kann."sagte ich eindringlich."Außerdem wäre es selbstsüchtig aufzugeben.Ich denke du benutzt das nur als Ausrede,da du Angst hast abgewiesen zu werden.Doch du bist es ihm schuldig es zu versuchen."

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 15.04.2012 00:59von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
Sie hatte Recht. Ich konnte mir nicht vorstellen, jemand anderen so sehr zu lieben wie ihn.
Denn ich liebte alles an ihm. Banale Sachen. Morgens trank er oft den ersten Schluck des Kaffees schwarz um dann so verwirrt zu sein, dass er wach wurde. Oder wenn er im Schlaf begann zu reden und es am nächsten Tag nicht zugab.
Ich liebte es, wie er den Theater Teil aus der Zeitung fischen konnte, ohne hinzusehen und nach dem Sport Teil, den er eigentlich las, erst eine halbe Ewigkeit durchblättern musste
"Sam? Du würdest mich doch nicht anlügen, oder?" flüsterte ich eindringlich und war kurz still, damit sie es sacken lassen konnte.
Nein, würde sie nicht. Das würde sie mir nicht antun.
"Wie schlimm war es. Du warst auf der Hochzeit. Wie schlimm war es, als Nath gemerkt hat, dass ich nicht komme?"

"Nein du kennst mich doch.Ich sage dir immer die Wahrheit,weshalb du ruhig mal auf seine Freundin hören könntest."fügte ich lächelnd hinzu.
Als ich ihre Frage hörte,schluckte ich kurz und zog es zum ersten Mal in unserer Freundschaft in Erwägung sie anzulügen.Schlichtweg um ihr den Schmerz zu ersparen.Denn wenn ich meine Worte aussprechen würde,dann würde sie es bestimmt nicht mehr bei ihm versuchen.Und das wollte ich nicht.Allerdings hasste ich selbst es angelogen zu werden,selbst wenn ich dadurch vor vermeintlichem Schmerz geschützt wurde,weshalb ich mich entschied ehrlich zu sein.
"Wir haben alle sehr lange gewartet,dass wir alle dachte du würdest im Stau stecken oder ähnliches.Denn niemand hat gedacht,dass du ihn sitzen lassen würdest.Als dann die ersten Gäste meinten,dass du nicht mehr kommen würdest,war Nate felsenfest davon überzeugt,dass das nicht stimmt.Er konnte und wollte es nicht glauben und hat ewig gewartet.Selbst als die ersten Leute die Kirche verließen.Ich war dabei,als er dann realisiert hat,dass du wirklich nicht kommst und auch wenn er darum bemüht war seine Gefühle für sich zu behalten,war ihm der Schmerz förmlich ins Gesicht geschrieben.Und seitdem habe ich ihn auch kaum zu Gesicht bekommen.Er hat sich sehr zurückgezogen,Ash."erzählte ich ihr.

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 15.04.2012 01:17von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
Ich hörte mir ihre Worte sehr genau an. Ich sah das ganze förmlich vor mir. Nath, in seinem Anzug und den gemachten Haaren, meine Freunde, in schönen Kleidern, Sam die felsenfest stark blieb und nicht verriet, wie mein Kleid aussah. Naths Lächeln, das ich so sehr liebte und wie er aufgeregt auf den Fußballen hin und her geht.
Die Kirche, die Blumen, bunte Sträuße, die wir ausgesucht hatten, damit es nicht kitschiger aussah, als wir es wollten. Meine Mutter, zu Tränen gerührt, als sie das alles sieht und mein Vater, der ein letztes Mal zu Nath geht um ihm zu sagen, er solle blos gut auf mich aufpassen.
Die Atmosphäre meiner Hochzeit. Ich sah meine Hochzeit genau vor mir. Und wie in einem Albtraum merkte ich, wie alles auseinander brach. Gäste gingen, der Pfarrer zog sich "vorläufig" in sein Betzimmer zurück, meine Freunde, die letzten, die noch auf den Stufen des Altars oder in der ersten Reihe saßen.
Meine Mutter, die aufgeregt versucht, mich oder meinen Bruder zu erreichen und es schließlich auch tat.
Ich sah Naths Blick ganz genau vor mir, als meine Mutter wieder hinein kam. In mir schien alles kaputt zu gehen. Als würde alles, was ich glaubte zu sein, einfach weggesprengt werden.
Ich hatte das Gefühl, nur noch in Scherben auf dem Sofa zu sein.
"Ich sollte gehen... es ist spät..." murmelte ich mit gedämpfter Stimme und stand auf. Ich nahm meine Jacke.
"Danke für das Eis..." meinte ich noch und gab Sam einen Kuss auf die Wange und ging dann nach draußen, ohne noch irgendwas zu hören.

"Sam."rief ich ihr hinterher,doch sie war zu schnell weg,als dass ich sie aufhalten konnte."Hättest du doch die Klappe gehalten Sam."murmelte ich vor mich hin.Jetzt machte sie sich nur noch mehr Vorwürfe und das wollte ich nicht bezwecken.Es musste doch einen Weg geben,damit die Beiden wieder zueinander finden konnten.Vermutlich steigerte ich mich wieder zu sehr in etwas hinein,das mich nichts anging,doch ich konnte nicht locker lassen.Seufzend lies ich mich tiefer in die Kissen sinken und aß das Eis alleine auf.

Matt hatte wohl nicht vor in nächster Zeit hier noch aufzukreuzen und sie wollte nicht den ganzen Tag auf ihn warten.Zwar wollte sie das mit dem Job als Lehrerin erst mit ihm besprechen,doch das ging ja schlecht,wenn er nicht da war.Also machte ich mich daran eine Bewerbung zu schreiben und schickte sie an ein paar Grundschulen im Umkreis.Dann nahm ich meine Tasche und ging los in die Stadt um einen Kaffee zu trinken.Hauptsache mal raus aus der Wohnung.

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