

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 14.04.2012 20:04von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
Ich kam rein und setzte mich. Mit meinen Fingern versuchte ich die Falten auf meiner Stirn zu lösen.
"Ja, ich weiß... das Gespräch hatte ich heute schon mal." meinte ich und seufzte.
Dann sah ich sie an.
Sam war einer der besten Menschen, die ich kannte. Offen und Ehrlich.
"Ich ähm... einen Tag vorher ist etwas passiert. Nachdem wir in der Bar waren. Und als ich dann nach Hause kam, ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt. Ich hab nicht nachgedacht und ich hasse mich dafür, ihm so weh getan zu haben.
Ich hasse mich dafür, alles kaputt gemacht zu haben." murmelte ich schnell, ohne die worte in mich einziehen zu lassen,und genoss die Wärme, die die Tasse mir gab.

"Lass mich raten mit Nate?"riet ich,wobei das mehr eine Feststellung,als eine Frage war."Ich denke das Gespräch wirst du noch öfter führe müssen.Wir alle haben uns Sorgen um dich gemacht.Du hättest doch wenigstens tschüß sagen können,anstatt uns hier im Unklaren zurück zu lassen."sagte ich vorwurfsvoll.Das war nicht meine Absicht gewesen,doch die Worte kamen so aus meinem Mund."Tut mir leid ich will einfach nur wissen was los ist.Es verstehen."erklärte ich.
"Was ist passiert Ash?"fragte ich schon fast etwas ungeduldig.Was um alles in der Welt hat passieren können,dass sie die Liebe ihres Lebens vor dem Altar stehen lässt?

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 14.04.2012 20:29von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
"Ich bin vergewaltigt worden." sagte ich gerade heraus und blieb einige Sekunden kurz erstarrt sitzen, erstaunt darüber, dass ich es so aussprach. Vielleicht würde ich später dafür bezahlen mit einer weiteren schlaflosen Nacht, aber im Moment siegte die Wut über meine Gefühle. Wut und Verzweiflung über alles, was ich dachte, dass es mir in der Zukunft sicher wäre und was es nicht war.
"Als wir am Abend davor in der Bar waren, musstest du in die andere Richtung und ich bin alleine los.
Und am Morgen hat bei mir irgendetwas ausgesetzt. Als ich das Kleid gesehen habe und eure Anrufe und mir klar geworden ist, dass ich heute heirate und eine halbe Panikattacke bekomme, wenn ich nur daran denke, dass mich irgendjemand anfasst."

Ich hatte mit vielem gerechnet,doch ganz gewiss nicht damit.Einen Moment sah ich sie mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund an,unfähig irgendwas zu sagen oder zu tun.Als ich mich wieder gesammelt hatte,stellte ich die Tasse auf den Tisch ab und nahm sie einfach in den Arm.Das erklärte natürlich alles.Welcher Mensch konnte so grausam sein und so etwas furchtbares tun?Und dann auch noch zu so einem guten Menschen,der sowas ganz und gar nicht verdient hat."Du hättest doch zu mir kommen können."sagte ich nach einer Weile.Hatte sie so wenig Vertrauen in mich?
"Es tut mir so unendlich leid,dass du durch so etwas durch musst."sprach ich mein tiefes Mitgefühl aus,auch wenn es rein gar nichts änderte."Süße ich kann nachvollziehen,dass du ihn nicht heiraten konntest.Ich denke das kann jeder,doch genau in solchen Momenten brauchst du doch deine Freunde."

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 14.04.2012 20:46von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
"Das hat Nath auch gesagt..." murmelte ich und drückte sie leicht. Dann zog ich sie leicht neben mich.
"Aber darum ging es nicht. Ich weiß nicht mal, was ich gedacht habe. Ich wollte einfach nur weg, weg von dem weißen Kleid, weg von der Torte, weg von allem. Mein Bruder konnte ja nicht kommen, weil seine Frau jeden Tag ihr Kind bekommen hätte, also bin ich da hin."
Ich legte eine Hand über meine Augen.
"Ich hab ihm so weh getan. Als er die Tür aufgemacht hat, hat er mich angesehen, als hätte ich ganz New York umgebracht. Und ich dachte schon, dass das das Schlimmste ist. Aber als ich es ihm versucht habe zu erklären, hat er mich angesehen, als würde ich in einer Woche sterben... und als würde es ihm etwas ausmachen."
Mein Blick glitt wieder zu ihr.
"Ich habe alles kaputt gemacht, das ganze Leben, was ich mit ihm hatte. Was ich hier hatte, in New York."
Lautlos seufzte ich und legte mein Gesicht müde in meine Hände.
"Sie hassen mich alle, oder? Ich bin der Teufel in Person."

"Du hast das richtige getan ihn an dem Tag nicht zu heiraten.Das sollte immerhin der schönste Tag deines Lebens sein und nicht von so viel Schmerz geprägt sein.Nur das Weglaufen war eher ungünstig.Ich verübel es dir aber nicht.Es ist passiert und du kannst es nicht ändern.Aber Nate ist noch hier und er liebt dich auch noch.Also musst du versuchen einen Weg zu finden all das hinter dich zu lassen und für deine Liebe zu kämpfen.Ich sage nicht,dass es leicht wird,doch wann ist die Liebe das schon."sagte ich aufmunternd.Wenn sie sich nur genug bemühte,war ich davon überzeugt,dass Nate ihr vergeben wird.Die Zwei gehörten einfach zusammen.
"Ash?Hast du daran gedacht zur Polizeit zu gehen?"fragte ich vorsichtig.Ich wusste ja nicht wie empfindlich sie bei dem Thema war.
"Es ist doch noch nichts verloren.Du kannst es dir wieder aufbauen und vielleicht wird es auch besser als vorher."sagte ich zuversichtlich.
"Nein das tun sie gewiss nicht.Wir könnten dich doch nie hassen.Ich denke sie sind einfach nur alle verwirrt und wütend.Doch wenn du es Ihnen erklärst,verstehen sie es genauso wie ich."erklärte ich.

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 14.04.2012 21:07von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
"Ja, das war mehr als ungünstig." murmelte ich und nickte. Ich lehnte mich zurück und zog meine Beine auf die Couch.
"Sam, ich hab ihn mit mehr als hundert Gästen und einer gefühlten Tonne Blumen alleine gelassen. Als er gerade gemerkt hat, dass ich nicht komme, habe ich mich schon im Gästebett meines Bruders verkrochen.
Selbst wenn er mich jetzt versteht, das wird er nie vergessen können."
Bei ihrer nächsten Frage musste ich schlucken. Hatte ich das?
"Ich will doch nur mein altes Leben zurück, Sam. Ich war jetzt fast 3 Monate nur ein Abbild von mir selbst. Jetzt will ich meinen Job wieder, meine Freunde..." ich wagte es nicht, Nath dazu zu zählen. Das hatte ich mir wirklich nicht verdient zu träumen.
"Und trotzdem habe ich einem ihrer besten Freunde das Herz gebrochen..." murmelte ich und legte meinen Kopf auf die Lehne, ohne von ihr weg zu blicken.

"Du hast Recht.Aber nur weil er es nicht vergisst,heißt das nicht,dass er dir nicht vergeben kann.Was willst du ansonsten tun?Aufgeben und ihn aus deinem Leben streichen?Denn ich kann dir jetzt schon sagen,dass das nichts wird.Bist es ihm nicht schuldig,dass du um eure Beziehung kämpft?"meinte ich.Einfach aufzugeben schien mir der einfachere Weg,doch nicht gleichzeitig der Bessere.
"Aber dieses Schwein sollte nicht frei herum laufen und sich an weiteren unschuldigen Frauen vergehen.Und du kannst ihnen vielleicht helfen,indem du ihn anzeigst.Falls du nicht alleine zur Polizei willst,kann ich dich auch begleiten."schlug ich vor.
"Du bist klasse in deinem Job und sie nehmen dich bestimmt mit offenen Armen zurück.Und genauso deine Freunde."sagte ich überzeugt."Du musst aufhören Trübsaal zu blasen und dein Leben wieder in die Hand nehmen."forderte ich sie auf.Ich sah sie einfach nicht gerne so aufgewühlt.
"Du kennst sie doch.Wir alle machen Fehler,doch gute Freunde vergeben einen.Und ich stehe auf jeden Fall hinter dir."versprach ich ihr und lächelte sie dabei an.

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 14.04.2012 21:24von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
Ich seufzte und nickte. "Ja, ich befürchte auch, dass das nicht klappen wird..." murmelte ich und sah auf meine Hände. Wie könnte ich je Nath komplett aus meinem Leben streichen?
"Aber... hab ich irgendein Recht dazu, um ihn zu kämpfen? Habe ich irgendein Recht dazu, dass ich darauf hoffen darf, dass wir wieder zusammen kommen und es für uns doch noch ein Happy End gibt?" fragte ich sie mit ruhiger Stimme. Die Ruhe in meiner Stimme hatte ich vermisst.
"Selbst wenn ich gehen würde, würden sie ihn nicht bekommen. Das ist jetzt schon Monate her und es war dunkel. Alle Spuren, wenn welche da waren, sind weg." meinte ich und nahm wieder meinen Kaffee. Ich brauchte irgendwas, woran ich mich festhalten konnte.
Bei dem, was sie als nächstes sagte, musste ich kurz grinsen. Aber auch nur kurz.
"Ich hab mich bei meinem alten Job nicht beworben. Das ganze Buissneszeug. Ich habe ein Vorsprechen bei einem Buchverlag, als Designerin und Grafikerin. Und die Chancen stehen ganz gut."
Dann nickte ich.
"Genau das will ich. Deshalb bin ich wieder hier."

"Eben also versuche es erst gar nicht."erwiderte ich.
"Du darfst dir nicht einreden,dass du es nicht verdient hast.Du hast einen Fehler gemacht,doch du hattest deine Gründe und nie die Absicht ihn zu verletzen.Also finde ich hast du dir eine zweite Chance verdient.Versuche es wenigstens.Sonst wirst du dich immer fragen,was wäre wenn."sagte ich eindringlich und nahm meinen Kaffee wieder in meine Hand.Sie mussten es einfach hinbekommen.Denn wenn nicht würde sie auch die Clique spalten.
"Vielleicht hat er sich schon an mehr Frauen vergangen und die haben auch nur ein paar Hinweise geben können.Du solltest wirklich hingehen und einfach sagen,was du noch weißt."riet ich ihr.
"Wow das ist doch toll.Und sie wären echt dumm dich nicht zu nehmen."meinte ich lächelnd.So gefiel sie mir schon besser.

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 14.04.2012 21:41von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
"Wie könnte ich ihm je weh tun wollen?" fragte ich und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. Sollte ich es wirklich versuchen? Ich kam mir immer noch schrecklich dabei vor, so etwas überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Bei ihren nächsten Worten schluckte ich hart. So, wie sie es sagte, wäre ich ein Monster, würde ich nicht gehen.
"Ich wäre wirklich keine große Hilfe... Und sie würden euch auch befragen, weil ihr an dem Abend da wart. Ob euch irgendwas aufgefallen ist und glaubst du wirklich, das wäre so toll, wenn Nath deshalb zur Polizei müsste?" fragte ich sie und sah sie an.
Ich zuckte die Schultern und lächelte kurz.
"Ja... dann ist mein Apartment mit noch mehr Büchern befüllt." grinste ich leicht.
"Was ist alles passiert, als ich weg war? Und wie geht es Matt eigentlich?"

"Eben und das weiß er auch.Er mag jetzt wütend und enttäuscht sein,doch Liebe verschwindet nicht einfach so.Und auch wenn er das vielleicht nie sagen würde,denke ich,dass er sich insgeheim wünscht,dass du um ihn kämpft.Und du darft auch nicht seinen Stolz vergessen."fügte ich hinzu.
"Versprich mir,dass du wenigstend darüber nachdenkst,okay?"sagte ich bittend.Auch wenn es ihr Leben war,konnte ich nicht einfach dabei zusehen wie sie ihre große Liebe weiterziehen lässt.So war ich nunmal.
"Ich kann dich nicht zwingen oder dir die Entscheidung abnehmen.Doch niemand hätte was dagegen auszusagen,wenn es hilft so einen Widerling zu fassen.Überleg's dir einfach."fügte ich hinzu und hoffte,dass sie das auch wirklich tat.
Bei ihren Worten musste ich ebenfalls grinsend.Ich hatte dieses Grinsen auf ihrem Gesicht vermisst.
"Ach nicht viel.Matt geht es gut,doch er arbeitet nur noch mehr.Manchmal überlege ich mich von einem Auto anfahren zu lassen.Denn als Patient würde ich ihn sicherlich öfters zu Gesicht bekommen."meinte ich seufzend.In Momenten der Schwäche spielte ich wirklich mit dem Gedanken,wobei ich das natürlich nie tun würde.

RE: Wohnzimmer
in Loft von Samantha und Matt 14.04.2012 22:25von Ashley James-Scott • 201 Beiträge
Ich nickte.
"Ich versprech es dir." meinte ich und nahm einen weiteren Schluck von meinem Kaffee. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie ich dieses Versprechen einhalten sollte. Hinterher tat ich ihm nur noch mehr weh....
Bei ihren Worten seufzte ich und nahm sie in den Arm.
"Du lässt dich ganz sicher nicht von einem Auto anfahren. Sonst bin ich böse auf dich und bring dir nicht deine Lieblingsblumen mit, sondern nur deine Zweitliebsten Blumen und nur deinen zweitliebsten Kuchen und sage dem Küchenpersonal nur halbherzig, dass sie tot sind, wenn es dir nicht schmeckt." meinte ich und lächelte.

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